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New Ghosts
Installation in der Kunsthalle Arbon an der Werkschau Thurgau
Im Sommer 2019 war Lika Nüssli mit der Initiative NomadLab in einem alten Postauto quer durch die Schweiz unterwegs und hat von Musik begleitete Performances inszeniert. Dabei fertigt sie grosse Zeichnungen und bearbeitet Stoffe durch das stetige Einfärben und Auswaschen von Farbe. Ihr Körper ist mitten drin, sie interagiert mit den Materialien, die Farben hinterlassen Spuren an den Beinen, auf den Händen. Für die Werkschau konzipiert Lika Nüssli eine auf die Architektur der Kunsthalle Arbon adaptierte Inszenierung ihrer Arbeit New Ghosts. Mehrere Lagen von nassen Tüchern voller Farbe sind über verschiedene Objekte gehängt, verdecken diese, färben sich gegenseitig ein, hinterlassen Abdrucke und Flecken. Für die Künstlerin ist diese Arbeit sowohl eine Möglichkeit, ihre verschiedenen Arbeitsweisen zusammenzubringen, als auch verknüpft mit einer Auseinandersetzung über künstlerische Arbeitsprozesse. Dazu sagt sie: „Einfärben und auswaschen – Für mich steht das Einfärben für die Auseinandersetzung mit der Geschichte, der Erinnerung, dem Geschehenen und das Bleichen für das Loslassen, die Vergänglichkeit, die Auflösung, den Neubeginn.“ Zugleich bergen diese ‚Neuen Geister’ für sie auch eine ganz klare politische Dimension. In ihrer Erscheinung durchaus an barocke Faltenwürfe erinnernd, haftet ihnen die Idee des Verdeckens und Verbergens an. Sie sind, so Lika Nüssli, in diesem Sinne auch ein metaphorischer Verweis auf die komplexen, auch undurchschaubaren Strukturen einer globalisierten Welt, die von uns mehr denn je aktives politisches Handeln verlangen.
Dr. Gioia Dal MolinFotos: Ladina Bischof
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